Donnerstag, 20. Juni 2013

Mit „la tortuga della“, der verdellten Schildkröte (siehe Google Translator :D), auf große Reise



Die Jungfernfahrt wurde schon nach nicht einmal drei Kilometern durch einen leergefahrenen Tank zum Albtraum, da unsere, vorher in das Navigation eingegebene Tankstelle noch ca. 5km weiter weg war. Das Glück der Dummen wollte es dann nicht anders, dass wir genau vor einer anderen Tankstelle ausrollten und somit unser Schildkrötchen mit ausreichend Diesel füllen konnten. Zum Glück sind wir nicht ca. 500m weiter mitten auf der Harbour Bridge stehen geblieben. Mister Miller erwies sich als ausgezeichneter Kapitän der „Costa Tortuga“ und hatte mit dem aus England bekannten Linksverkehr leichtes Spiel. Nun stand uns eine lange Fahrt durch sämtliche kleine  Ortschaften bevor. Nach einem kurzen Zwischenstopp erkundeten wir uns über das W-Lan einer Library, wo sich der nächste kostenlose Campingplatz befand (Geiz ist Geil!). Nach langer Suche des „etwas“ abgelegenen Campingplatz waren wir dort auch endlich angekommen. Nach anfänglicher Begeisterung, nahm das Schicksal wieder seinen Lauf. Es fing mal wieder an zu regnen. Der Versuch den Van in eine bessere Schlafposition zu bringen, endete darin, dass unser vorher noch so hochgelobter Fahrer, den Wagen im Schlamm einbuttelte und wir feststeckten. Zahlreiche Versuche durch Anschieben und Matten unter den Reifen, nahmen ihr jehes  Ende. Die Costa Tortuga war endgültig „gekentert“. Natürlich musste es jetzt auch noch um 17.30 Uhr stockdunkel werden. 
Doch irgendwie fanden auch wir in dieser Situation ein Licht am Ende des Tunnels bzw. des Weges. Wer hätte erwartet, dass sich noch jemand an diesem, von der Zivilisation abgetrennten Ort, sein Schlafdomizil suchen würde. Unfassbar aber wahr, es waren 2 deutsche Mädels in unserem Alter , die so Gott es wollte, ein Abschleppseil dabei hatten. Gleich beim ersten Versuch zogen sie uns aus dem „Schlammassel“ und so endete der Abend in einer gemütlichen Runde mit Bier und unserem treusten Begleiter, dem Regen. Die nächsten zwei Tage lassen sich schnell zusammenfassen: Wir entmisteten und perfektionierten unser hochprofessionelles Reise-Equipment und verbrachten viel Zeit in der Library (kostenlos Wifi) um unsere elektronischen Geräte aufzuladen - alle, bis auf Marc's Handy, das am Vortag nach jahrelanger Treue den Geist aufgegeben hatte.

Auckland – Wir konnten einfach nicht ohne dich

In Auckland wurde uns dann sehr schnell bewusst, dass sich die Suche nach einem Van, der unseren Ansprüchen (Dreisitzer und genug Platz zum Schlafen) genügt, nicht ganz so einfach gestaltet. Nach einem langen Nachmittag in dem wir auf diversen Neuseeländischen Autoseiten, aber auch bei einem Gebrauchtwagenhändler in der Nähe des Hostels (es regnete übrigens immernoch) verbracht haben, führte unser Weg am nächsten Morgen zu unserer Organisation, um nach Rat bezüglich der Autos zu fragen. Diese empfiehl uns an den Rezeptionen der bekanntesten Hostels Aucklands nach möglichen Autoverkäufern zu fragen. Gesagt getan, der Tipp war goldwert. Schon das vierte Hostel führte uns zu unserem zukünftigen Gefährt. Nach einem kurzen Telefonat, trafen wir uns mit einem Franzosen vor unserem Hostel. Dort inspizierten wir das Auto gründlich und absolvierten außerdem noch eine Testfahrt. Als dies getan war entschieden wir uns, den alten und doch schon ziemlich verdellten Van, der aber durch seine „überragende“ (F.W.) Ausstattung überzeugte, zu kaufen. Als der ganze Papierkram am nächsten morgen beendet war, begaben wir uns auf die Jungfernfahrt.

Kerikeri – („Wer Lust auf harte Arbeit und wenig Lohn hat“ – Lonely Planet)


Wir sind am Sonntagmorgen um 11 Uhr mit dem Bus knapp 4 Stunden nach Kerikeri aufgebrochen. Dort sollten wir eigentlich von einem Farmer abgeholt werden, doch dies blieb aus. Nach ein paar Telefonaten wurden wir schließlich abgeholt und auf die „Hideaway Lodge“ gebracht. Diese diente uns als Schlafplatz, jedoch nicht als Arbeitsplatz. Deshalb wurden wir gegen 21 Uhr von Brian ins Büro gerufen. Entgegen unserer Erwartungen, hatte er drei verschiedene Jobs für uns vier. Diese hat er dann unter uns aufgeteilt. Die Jobs waren: Pruning (Bäume schneiden – Jonas), Digging (Schaufeln – Marc) und Zucchini Picking (Zucchinis ernten – Chrissi und Felix). Nach 1-2 Tagen ließ sich resümieren, das alle Jobs ziemlich hart waren. Der eine vielleicht mehr als der andere.
Nun war es auch Zeit für den ersten Waschgang. Da wir uns alle als Waschexperten bezeichnen können, war dies natürlich kein Problem. Nach 10-minütigem Rätselraten unter der Frage wie solch eine Maschine zu handhaben ist, hatten wir uns für die (unserer Meinung nach) bestaussehendsten Einstellungen entschieden. No risk no fun! Mit hoffnungsvollen Blicken öffneten wir die Waschmaschine und wurden durch eine Vielzahl von Tempopartikeln an den Klamotten überrascht ( Marc – Special - Waschgang ). Immerhin haben wir hier unseren ersten quasi-fast-aber-doch-nicht-ganz-so-erfolgreichen-weil-ich(Marc)-so dumm-bin Waschgang hinter uns.

Der Versuch von unserem Trip-Ausgangspunkt wegzukommen ist nach nur einer Woche kläglich gescheitert. Gründe für diese Tatsache gab es einige. Ob die harte schlechtbezahlte Arbeit oder die an ein Sklavenlager erinnernde Lodge.
Für uns war klar, wir brauchten ein Auto, und da die vielleicht schlimmste Stadt der Welt kein ernstzunehmendes Angebot hatte, blieb uns nichts weiter übrig als wieder für viel Geld runter nach Auckland zu fahren. Hier trennten wir uns erstmals von Jonas, der weiterhin auf der Lodge blieb. Da wir alle unheimliche Glückspilze sind, haben wir uns für die Reise natürlich ein Wetter ausgesucht, das einem Weltuntergang ähnelte. In Auckland angekommen, lautete die Devise, so schnell wie möglich ein Hostel zu arrangieren. Unserer Kreativität verdankten wir es dann, dass wir wieder im Hostel, in dem wir schon zu Beginn unseres Boot-Camp-zum-Erwachsen werden waren, gelandet sind.




Auckland



Nachdem wir in Auckland in das Hostel eingecheckt hatten, besichtigten wir erst einmal den Burger King ;). Die Stadt selbst besticht durch ihr starkes Relief. Um acht Uhr verließen uns die Kräfte und wir gingen zu Bett. Nach normalem Schlaf sind wir bereits gegen 4.30 Uhr aufgewacht (Scheiß Jetlag! :P). Um die Zeit bis zum sehr dürftig ausfallendem Frühstück zu überbrücken, gönnten wir uns eine Jogging Tour durch die leeren Straßen Aucklands. Um 9.30 Uhr wurden wir von der Organisation "Work n Holiday" erwartet, wo wir auf das Leben im Kiwi-Land vorbereitet wurden. Am darauffolgenden Tag erkundeten wir die Innenstadt und ihre berüchtigte Queenstreet. Vom Harbour aus hatte man auch einen guten Blick auf die Skyline.

Der vorletzte Tag begann damit, dass wir unsere Rucksäcke packen mussten, weil wir in unserem Hostel keinen Platz mehr bekommen hatten. Da wegen dem Rugby Spiel der All Blacks gegen Frankreich die Hostels quasi ausgebucht waren, mussten wir in ein anderes Hostel, in ein 12-Bett- Zimmer ziehen. 
Felix, Chrissi und Jonas (der Schwabe) sind auf den Skytower gegangen und haben anschließend den ein wenig abgelegenen Mt. Eden (größter Vulkanhügel Aucklands) besichtigt. Marc blieb daheim und traf sich später mit Christina in der Innenstadt. Gegen halb 9 sind wir wieder im Hostel angekommen. Wir haben Pasta gekocht und Marc hat sich eine Pizza im Ofen gemacht, die für ihn ungefähr die ekligste Pizza seines Lebens war. Anschließend hatten wir noch einen amüsanten Abend mit den anderen Backpackern (Österreicher, Deutsche, Franzosen, Amerikaner) im Hostel. 
Sonntags brachen wir drei mit Jonas Richtung Norden nach Kerikeri auf, wo wir uns einen Job organisiert hatten.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Der Hinflug - Der Start ins Abenteuer!

Der Flug nach Neuseeland war bereits die erste Hürde auf unserem Trip. Nach 2 Zwischenstopps in Dubai und Brisbane (wussten wir nicht!) sind wir nach 2 Tagen endlich angekommen, naja eigentlich 1 Tag, aber durch die Zeitverschiebung...
In Dubai am Flughafen haben wir zunächst die Heineken-Bar aufgesucht, um unseren Durst zu stillen, bzw. Marc's Durst. Da man dort erst ab 21 Jahren Alkohol trinken darf, hat sich die Begegnung mit einem schwäbischen Travelworker, den wir im Flugzeug kennengelernt haben, gelohnt um ein paar kalte "Erfrischungsgetränke" zu erwerben. Anschließend mussten Herr Miller und Herr Weber natürlich den McDonalds aufsuchen, bei dem überraschend kein Schweinefleisch auf der Speisekarte stand. Für Wewo hieß das dann 2 große Pommes, bitte! (we call it a classic!)
Nun folgte der längste Flug, bis nach Brisbane. Da hat man mal das müde Äuglein geschlossen, wacht auf und ist optimistisch, dass man 3-4 Stündchen geschlafen hat, dabei waren es grad mal 45 Minuten. Der angenehmste Flug folgte zum Schluss von Brisbane nach Auckland. 
Im Großen und Ganzen kann man das Entertainment-Angebot von Fly Emirates loben, da die Flüge  ohne das Abrufen von Filmen, Musik und Games auf einem eigenen Bordcomputer unerträglich gewesen wären.

Mit dem Schriftzug "Welcome to Middle-Earth" ging die Reise los.